Ein stilles Monument über das, was bleibt – und das, was verloren geht
Der Ötztaler Künstler Alexander Maria Lohmann ist ein Rockstar der Kunstwelt – avantgardistisch, provokant und revolutionär. Das gilt auch für sein aktuelles Kunstprojekt. Mit „Human Race“ setzt er neue Maßstäbe in puncto Dimension, Dringlichkeit und künstlerischem Anspruch.
„Wie wird das Rennen für uns ausgehen?“ lautet die Frage des Langzeitprojekts, das seit Sommer 2025 in der spektakulären Gletscherlandschaft des Rettenbachferners in Sölden zum „Hinschauen“ anregt. Alexander Maria Lohmann will den Wettlauf gegen die Zeit sichtbar machen. Zu diesem Zweck hat er sieben monumentale Werke mit einer Höhe von bis zu 4,5 Metern und einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm im Permafrost vor einem Gletschersee versenkt. Flankiert werden die Monumente von 13 menschlichen Silhouetten, in denen sich die Betrachter:innen spiegeln und selbst als Teil des Problems – aber vielleicht auch als Lösung – sehen können.
Kunst im Wettlauf mit der Zeit
Ein Jahr lang sind die Installationen dem rauen Klima am Gletscher, Eis, Wind und UV-Strahlung ausgesetzt. Wie sich die Werke, die sich mit brennenden Themen wie Klimakrise, Artensterben und Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen, im Laufe des Projekts verändern, wird im Zeitraffer festgehalten. Nach der ersten Phase in den Ötztaler Alpen sind weitere Ausstellungen auf anderen Teilen der Erde geplant. „Human Race“ ist für Lohmann viel mehr als ein künstlerischer Akt – es ist ein Mahnmal für die Zukunft der Menschheit vor dem Hintergrund einer globalen Krise.
Die Ausstellung in Sölden kann noch bis September 2026 besucht werden. Also, die Zeit läuft!



