Voll Retro

Die einen sammeln Briefmarken, die anderen Kunst. Thomas Bachnetzer aus Sautens hat hingegen ein Faible für die Geschichte des Skisports und verfügt mittlerweile über eine beachtliche Sammlung an Vintage Skiequipment. Wie er zum leidenschaftlichen Sammler wurde und welche Faszination dahinter steckt, erzählt er uns im Gespräch.

Du sagst, du sammelst Hundert Jahre Skigeschichte. Kannst
du mehr darüber erzählen und verraten welche Aspekte der
Skigeschichte für dich besonders spannend sind?

Ich sammele Skiequipment, -kleidung und -zubehör aus den Anfängen des Skisports, beginnend in den 1890 er-Jahren bis hin in die 1990er-Jahre. Meine Sammlung umfasst ausschließlich Stücke, die in diesem Jahrhundert produziert, verwendet und getragen wurden. Besonders interessant finde ich dabei die (Weiter-)Entwicklung des Skimaterials.

Wann hat deine Sammelleidenschaft begonnen? Gab es einen bestimmten Moment oder ein Erlebnis, das dieses Interesse geweckt hat?
Der Anstoß für meine Sammelleidenschaft kam durch ein Paar Ski meines Großvaters aus den 1950er-Jahren. Als ich dieses
besondere Erbstück 2016 von meiner Großmutter überreicht bekam, war es sozusagen um mich geschehen.

Wie groß ist deine Sammlung derzeit?
Aktuell umfasst meine Kollektion etwa 1.500 Paar Ski, 300 bis 400 Paar Skischuhe sowie unzählige Zubehörteile wie Brillen,
Helme und Handschuhe und natürlich Retro-Skianzüge in allen Farben des Regenbogens. Eben alles, was man zum Skifahren
braucht. Darüber hinaus habe ich eine beeindruckende Auswahl an alten Liftkarten – bevorzugt aus dem Ötztal.

Gibt es ein bestimmtes Stück, auf das du besonders stolz bist?
Besonders stolz bin ich auf zwei Paar Ski des Österreichers Mathias Zdarsky, dem Begründer der alpinen Skilauftechnik. Aber auch einige heimische Schmuckstücke zählen zu meinen Favoriten - darunter Ski aus dem Hause Scheiber/Alfa, die bis in die 1980er-Jahre im Ötztal gefertigt wurden.

Woher bekommst du die Objekte für deine Sammlung? Nach welchen Kriterien wählst du aus, welche Stücke aufgenommen werden?
Die meisten Stücke habe ich von Privatpersonen zur Verfügung gestellt bekommen sowie auf Flohmärkten oder online erstanden. Besonders wichtig ist mir dabei die Geschichte hinter jedem einzelnen Teil. Der wahre Wert eines Gegenstandes erschließt sich für mich erst durch seine Herkunft und die Erinnerungen, die damit verbunden sind.

Verwendest du deine Sammlerstücke auch aktiv? Gehst du zum Beispiel mit den alten Holzskiern oder in Retro-Skianzügen auf die Piste?
Ja. Es gibt sogar spezielle Skitage und Skirennen, bei denen ausschließlich Equipment einer bestimmten Zeitspanne genutzt werden darf. Auch in meiner Freizeit sieht man mich häufig im Retrolook. Oft werde ich dann gebeten, für Fotos zu posieren, was mich natürlich freut, denn das Interesse der Leute begeistert mich.

Gibt es einen Ort, an dem man deine Sammlung besichtigen kann? Stellst du sie irgendwo öffentlich aus? 
Ich stelle Teile meiner Sammlung regelmäßig für Ausstellungen in Museen, Schulen oder Geschäften zur Verfügung. Zudem präsentiere ich Ausschnitte meiner Kollektion auf meinem Instagram-Account @retro_skifluencer_tyrol.